Warum Sie nicht ins Handeln kommen.

Sie wissen genau, was zu tun wäre – Website aktualisieren, Patienten anschreiben, Angebote formulieren – und trotzdem passiert: nichts. Stattdessen kreisen die Gedanken, der Körper ist müde, der Schreibtisch wird voller und mit jedem Tag wächst der Druck.

In der Traumatherapie wird dieser Zustand als „funktionaler Freeze“ beschrieben: Eine Form der inneren Erstarrung, in der Sie zwar noch funktionieren, aber in Wahrheit wie gelähmt sind. Ihr Nervensystem steht dauerhaft unter Stress und schaltet irgendwann vom „Vollgas“ in die Notbremse.

Was hinter dem funktionalen Freeze in der Selbständigkeit steckt

Unser Nervensystem kennt drei Grundreaktionen auf Belastung: Kampf, Flucht und Erstarrung. Wenn Sie als Selbständige dauerhaft zu viel Verantwortung tragen, sei es für Patienten, Finanzen, Marketing, Familie bleibt der Körper lange im Kampf- oder Fluchtmodus, bis er irgendwann in die Erstarrung kippt.

Typische Anzeichen: Sie schieben Entscheidungen vor sich her, verlieren den Überblick, fühlen sich chronisch erschöpft und gleichzeitig innerlich unter Strom. E-Mails bleiben unbeantwortet, Abrechnungen liegen, Marketingideen verschwinden in Notizbüchern und Sie fragen sich, was „mit Ihnen nicht stimmt“. Oder noch schlimmer: Sie geben auf. 

 

Warum Sie als Heilberufler besonders gefährdet sind

Als Heilpraktikerin, Therapeut, Coach oder Berater sind Sie emotional nah an den Themen Ihrer Patienten dran. Nicht immer leicht, Abends all die Gedanken und Emotionen abzuschütteln. Vor allem dann, wenn es den Patienten nicht gut geht und Sie die „Lösung“ auch nocht nicht haben.

Hinzu kommen rechtliche Anforderungen, Abrechnung, Terminorganisation, Marketing und oft der Anspruch, „es richtig gut zu machen“.

Diese Mischung aus hoher Empathie, Verantwortung und Perfektionismus ist fruchtbarer Boden für Überforderung. Wie oft höre ich, dass sie zwar noch „funktionieren“ aber innerlich völlig am Limit sind. 

 

Was wirklich hilft: Druck raus, Nervensystem regulieren

Vorweg: Ich bin kein Traumatherapeut und kann hier nur von dem berichten, was ich seit Jahren vermehrt wahrnehme. 

Nach  meiner Erfhrung kommen Sie aus einem funktionalen Freeze nicht raus, indem Sie sich innerlich anschreien oder noch mehr To‑dos auflisten. Was Sie brauchen, ist zuerst Entlastung für Ihr Nervensystem. … und dann sehr kleine, machbare Schritte, die wieder ein Gefühl von Wirksamkeit aufbauen.

Hilfreich ist es, Reize zu reduzieren (Papierkram bündeln, klare Prioritäten, weniger Kanäle) und bewusst mit dem Körper zu arbeiten, statt nur „im Kopf Lösungen zu suchen“. Jede kleine Handlung, die Sie wirklich umsetzen, ist ein wichtiger Gegenimpuls zur Erstarrung.

Hier kann Ihnen ein erfahrener Traumatherapeut helfen. Wenn Sie merken, dass Sie dieser Blog triggert, suchen Sie sich Hilfe. Es darf uns gut gehen und wir dürfen gut für uns sorgen. Das ist so wichtig. 

Ich gebe Ihnen hier ein paar Übungen weiter, die meine Kunden und auch ich selbst, als hilfreich empfunden haben. 

 

Übung 1: 5‑Minuten-Körperankern

Setzen Sie sich bequem hin, beide Füße am Boden, Rücken angelehnt. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit für 1–2 Minuten nur auf den Kontakt der Füße mit dem Boden und Ihres Rückens mit der Lehne und verlängern Sie bewusst die Ausatmung.

Dann benennen Sie laut drei Dinge, die Sie sehen, zwei Geräusche, die Sie hören, und einen Körperbereich, der sich neutral oder angenehm anfühlt. Diese 5‑Minuten-Übung hilft Ihrem Nervensystem, aus dem Tunnelblick der Überforderung zurück ins Hier und Jetzt zu kommen.

Bewegen Sie sich von links nach rechts, schwingen Sie ein wenig. Spüren Sie immer wieder, wie der Boden Sie trägt. Gerade jetzt. 

Achtung: Wenn das schlechte Gefühle hervorruft, bitte suchen  Sie sich kompetente Unterstützung. Die haben Sie verdient. 

 

Übung 2: Mikro-Schritt mit Timer

Wählen Sie eine einzige, winzige Aufgabe, zum Beispiel: „Rechnungen bezahlen“, „die erste Mail der Liste lesen“ oder „eine Rechnung oder Dokumentation schreiben“. Stellen Sie einen Timer auf 3–5 Minuten und erlauben Sie sich, in dieser Zeit nur diese eine Handlung zu tun.

Wenn der Timer klingelt, halten Sie kurz inne und registrieren: „Ich habe gehandelt.“ Vielleicht atmen Sie tief aus, strecken die Schultern oder lächeln sich zu – so verknüpfen Sie Ihr Nervensystem wieder mit dem Gefühl: „Ich kann etwas bewegen.“

Es klingt banal, bewirkt aber was. Testen Sie es. 

 

Übung 3: Überforderungs-Check-in

Sobald Sie merken „Es ist mir alles zu viel“, sagen Sie innerlich „Stopp“, stehen kurz auf und atmen drei Mal bewusst ein und aus. Dann nehmen Sie ein Blatt und teilen es in drei Spalten: „Muss heute“, „Kann diese Woche“, „Kann warten“.

Tragen Sie alle Aufgaben ein, aber erlauben Sie maximal drei Punkte in „Muss heute“. Aus diesen drei wählen Sie den ersten, kleinstmöglichen Schritt und beginnen nur damit. So entsteht wieder Klarheit statt Chaos. Bei diesem Schritt unterstütze ich Sie! Lassen Sie uns zusammen schauen, was die wirklich nächsten wichtige Schritte sind. 

 

Üben Sie wieder sicheren Boden unter den Füßen zu bekommen

Es gibt immer mal Phasen im Leben, die Ihnen den Boden unter den Füßen wegreißen. Wir dürfen unsere Selbständigkeit zurück erobern. Sie fühlen einen Impuls? Starten Sie heute. 

Ich stehe Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Schritte gerne zur Verfügung. Ich begleite Sie achtsam und liebevoll. Lassen Sie uns gemeinsam schauen, was Ihr Nervensystem überfordert und welche konkreten nächsten Schritte Sie wieder in Ihre Handlungsfähigkeit bringen.

Vereinbaren Sie direkt einen Termin – damit Sie Ihre Praxis wieder mit Freude, Klarheit und innerer Stabilität führen können.

Weil Sie es wert sind und damit Sie wieder Freude an Ihrer Praxis haben.

Ihre 
Claudia Hönig